Die Umwelt- und Naturschutzverbände BUND, NABU und LNV fordern in einem Schreiben an das Landratsamt Reutlingen und an die Verwaltung des Biosphärengebiets Schwäbische Alb, dass Veranstaltungen im Biosphärengebiet in Zukunft natur-und umweltfreundlicher gestaltet werden.
Reutlingen. In einem gemeinsamen Schreiben an die Verwaltung des Biosphärengebiets und an das Landratsamt Reutlingen fordern die in der "Verbänderunde" engagierten Naturschützer dazu auf, Veranstalter in Zukunft frühzeitig auf mögliche Konflikte mit dem Naturschutz aufmerksam zu machen und Lösungsvorschläge aufzuzeigen. Bisher komme es vor, dass die Belange des Natur- und Umweltschutzes selbst in Schutzgebieten vernachlässigt würden, in Einzelfällen sogar dann, wenn es mit dem Begriff "Biosphäre" für ein Fest geworben werde.
Selbstverständlich begrüßen BUND, NABU und LNV, dass Vereine, Firmen oder Gemeinden mit Veranstaltungen im Biosphärengebiet viele Besucher anziehen. Denn ein breites Publikum trage erheblich zur Attraktivität dieser Modellregion bei. Allerdings müssten besonders bei Großveranstaltungen sämtliche Richtlinien für Schutzgebiete eingehalten werden. Negative Auswirkungen auf Umwelt und Natur verringerten nicht zuletzt den Erholungswert der Region.
Schwerpunktmäßig fordern BUND, NABU und LNV um Veranstaltungen zukünftig "biosphärenverträglich" zu gestalten:
· Keine störenden Veranstaltungen in sensiblen Gebieten zur Vogelbrutzeit
· Einhaltung eines ausreichenden Abstands zu ökologisch wertvollen Flächen
· Eine umweltfreundliche Bewältigung des An- und Abreiseverkehrs - z. B. über den Einsatz von Shuttlebussen bei Großveranstaltungen, sowie das Parken nur auf dafür geeigneten Parkplätzen, damit die Fahrzeuge weder Grundwasser noch Seen- und Fließgewässer gefährdeten
· Entsprechende Auflagen bei durch das Biosphärengebiet finanziell geförderten Veranstaltungen
· Erarbeitung eines Handlungsleitfadens, der neben Tipps zur Wahl des Veranstaltungsortes, der Anreisegestaltung u. Ä. auch Ansprechpartner in der Verwaltung des Biosphärengebiets und den Genehmigungsbehörden nennt.
Von der Umsetzung dieser Vorschläge würden nach Ansicht der Naturschutzverbände Menschen, Natur und Landschaft im Biosphärengebiet sowie nicht zuletzt die Veranstalter selbst profitieren - können sie doch damit werben, das ihr Event "biosphärenfreundlich" ist.