Livebericht von der Demo zur Weltklimakonferenz in Bonn
Anke Kumbier
Es ist kurz vor 12 Uhr. Auf dem Münsterplatz in Bonn sammeln sich die Menschen zur Klima schützen – Kohle stoppen-Demo. Aus allen Ecken erklingen Sprechchöre. Manche klettern auf Bäume und Laternen um einen besser Überblick zu haben und um ihre Forderungen zu präsentieren. Zwei Tage vor Beginn der internationalen Klimaverhandlungen lauten die Hauptbotschaften: „Klimagerechtigkeit – jetzt!“ und „Kohle im Boden lassen“. Das Publikum ist international, bunt und laut. Nur circa 50 Kilometer von Bonn entfernt sorgt der Tagebau Rheinisches Braunkohlerevier für mehr als zehn Prozent des deutschen Kohlenstoffausstoßes. 25.000 Menschen sind laut Veranstalter gekommen und fordern „End coal now“. Ein farbenfroher Zug setzt sich in Bewegung und zieht vom Münsterplatz zum UN-Campus. Die Teilnehmer tragen Banner voran, halten selbstgebastelte Plakate hoch und lassen Luftballons steigen. Die Pacific Climate Warriors haben den weiten Weg nach Deutschland auf sich genommen und machen sich lautstark bemerkbar. „We are not drowning – we are fighting“, erschallt es immer wieder. Über allem liegt eine friedliche Stimmung, die aber nicht über den Ernst der Lage hinweg täuscht. Aktivisten aus aller Welt sprechen auf der Bühne am UN-Campus und machen deutlich: So wie bisher kann und darf es nicht weitergehen. Das Gedicht einer jungen Aktivisten der Pacific Climate Warriors rüttelt auf. Da spricht jemand, für den die Folgen des menschengemachten Klimawandels harte Realität sind und den Verlust der Heimat bedeuten könnten. Deutschland muss mehr tun, um seine Klimaziele zu erreichen und die Welt muss zusammenarbeiten, um den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten. Über den Köpfen der Demonstranten bilden schwarze Luftballons zwei Wörter: "END COAL".
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